Abschlussbericht: Hier lässt sich ein Abschlussbericht des Projektes mit zahlreichen Fotos herunterladen.
Der Mauersegler ist ein Vogel der Extreme: Bis zu zehn Monate im Jahr verbringen die stromlinienförmigen Flieger im Flug. Sie schlafen, fressen und paaren sich in der Luft. Nur wenige Wochen im Jahr landen sie um zu brüten. Als typische Sommergäste sind sie von Mai bis August hoch oben am Himmel unserer Stadt zu beobachten. Meistens hört man nur ihre typischen „srieh srieh“-Rufe und entdeckt die Tiere erst bei genauerem Hinsehen.
Ursprünglich sind Mauersegler Baum- und Felsenbrüter, nutzen jedoch heute als sehr erfolgreiche Kulturfolger meist Hohlräume und Nischen an hohen Hausfassaden. In den letzten Jahren hat dieser 'Stadtvogel' aufgrund von Baumaßnahmen oft unwissentlich einen großen Teil seiner Nistmöglichkeiten verloren und verschwindet zunehmen aus unseren Städten. Die Abstimmung baulicher Maßnahmen auf die Belange des Artenschutzes ist daher in Zukunft unbedingt erforderlich. Weitere Infos dazu...
Darüber hinaus kann dem Mauersegler und auch anderen Gebäudebrütern mit relativ einfachen Mitteln, wie z. B. der Anbringung von Nistkästen, in einer sich dynamisch verändernden Stadt wie Oldenburg geholfen werden weiterhin geeignete Brutplätze zu finden.
Bereits im Jahr 2015 wurden in einem Projekt von der NABU Stadtgruppe Oldenburg Nistkästen bereitgestellt. Dieses Projekt wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert und ist sehr gut von der Bevölkerung unterstützt worden. Vorwiegend an Privathäusern konnten etwa 170 neue Brutplätze durch die Anbringung von Nisthilfen geschaffen werden.
2018 wurde dieses Thema nun weitergeführt und auf öffentliche bzw. gewerbliche Gebäude ausgedehnt. Im Rahmen des Projektes 'Mauersegler in der Öffentlichkeit – Brutkolonien zum Bestaunen' ist in den letzten Jahren bereits an vielen bekannten Oldenburger Gebäuden neuer Brutraum für die gefährdeten Vögel entstanden (u.a. Herbartgymnasium, Liebfrauen-Schule, Oberkirchenrat Ev.-Luth. Kirche, Casablanca, Polizeipräsidium).
Die installierten Kästen zeichnen sich durch Langlebigkeit aus und eignen sich besonders zur nachträglichen Anbringung an Außenfassaden. Sie brauchen bei Mauerseglern im Normalfall nicht gereinigt werden. Im Gegensatz zu anderen Arten wie. z.B. Mehlschwalben bauen Mauersegler ihre Nester aus wenig bis keinem Material und es kommt daher in der Regel auch zu keinen Verschmutzungen an den Außenfassaden der Gebäude. Da sie gerne in Kolonien brüten wurden je Gebäude mehrere Nistkästen angebracht.
Die Meldedaten für die Mauerseglerkartierung (s.u.) wurden und werden beständig aktualisiert. Durch ehrenamtliche Kartierer und die Mithilfe der Bürger wurden bisher 473 Brutplätze exakt erfasst. Da weite Bereiche der Stadt noch nicht genau betrachtet wurden, wird diese Zahl in den nächsten Jahren noch zunehmen. Es finden sich vermutlich noch viele bisher unbekannte Stellen in der Stadt, an denen die Vögel sehr heimlich brüten. Dabei sind wir auf eure Mithilfe angewiesen. Wenn ihr Stellen wisst, an denen Mauersegler regelmäßig vorkommen, meldet sie uns gerne über das Formular unten auf der Seite.
Hier sind bereits bekannte Mauersegler-Brutplätze und durch den NABU ausgebrachte Nisthilfen in einer Karte einzusehen (Grün: Aktuelles Brutvorkommen, Schwarz: Nisthilfen aus 2015, Blau: Nisthilfen aus 2018-2020).
http://www.gebaeudebrueter.de/index.html
https://www.bund-bremen.net/stadtnatur/artenschutz-am-bau
http://region-hannover.bund.net/themen_und_projekte/artenschutz_an_gebaeuden
https://berlin.nabu.de/stadt-und-natur/lebensraum-haus/index.html
Ansprechpartner: Manuela Voßkuhl, vosskuhl@nabu-oldenburg.de