NABU Bad Zwischenahn

Landkreis Ammerland

NSG Dänikhorster Moor
NSG Dänikhorster Moor

Kontakt:

nabu-zwischenahn@web.de

 

Info:

Bad Zwischenahn hält mit seinem See und der umgebenden Landschaft in allen Jahreszeiten wertvolle ökologische Schätze vor. Wer Interesse an der Mitarbeit in unserer NABU-Ortsgruppe hat, ist herzlich willkommen!

 

 

Trauer um Christa Wetenkamp: Die Mit-Gründerin unserer sieben Jahre alten NABU-Gruppe Bad Zwischenahn ist am Sonntag, 24.03.2024, in Italien verstorben.

 

Wir trauern um eine große und starke Persönlichkeit, die engagiert, kämpferisch und stets freundlich zugewandt unsere Aktivitäten bereicherte. Sie präsentierte gerne und stets mit einem Lachen ihr enormes Wissen über Pflanzen und ihre gesundheitlichen Bedeutungen.

 

Ihre offene, herzliche und liebenswerte Art werden wir sehr vermissen. Sie wird uns allen in sehr guter Erinnerung bleiben.

 

Veranstaltungen und Termine

Regelmäßiges Gruppentreffen: Jeden 2. Montag im Monat. Genaueres bitte unter nabu-zwischenahn@web.de erfragen.

 

Programm: Exkursionen, Arbeitseinsätze und andere Aktionen werden in unseren Gruppensitzungen festgelegt.

 

Praktisch kümmern wir uns um unser Grünland-Projekt in Ekern, zählen regelmäßig Wasservögel am Zwischenahner Meer, kartieren Wiesenvögel (Kiebitz und Feldlerche) in den Gemeinden Bad Zwischenahn und Edewecht, führen einige Aktionen zum Artenschutz durch und organisieren mehrere Vorträge und Führungen zu spannenden Naturschutzthemen.

Projekte und Aktionen

Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Fintlands-/Dänikhorster Moor: Auch 2023 hat die Gruppe Arbeitseinsätze im NSG organisiert. Entlang von zwei Gräben im Bereich extensiver Wiesenflächen wurde die Gehölze (überwiegend invasive Amerikanische Traubenkirsche) zurückgeschnitten. Die Maßnahme wurde belohnt: Bruten von Neuntöter, Dorngrasmücke, Goldammer, Schwarzkehlchen und sogar Wiesenpieper (Rote Liste 2) konnten nachgewiesen werden.

 

Wiesenpieper (Foto: Ralf Ehben)
Wiesenpieper (Foto: Ralf Ehben)
Neuntöter (Foto: Ralf Ehben)
Neuntöter (Foto: Ralf Ehben)

Bruterfolg von Sumpfohreule und Wiesenweihe im Ammerland: Mitglieder der Gruppe haben durch gezielte Artenschutzmaßnahmen die ersten erfolgreichen Bruten seit ca. 30 Jahren der vom Aussterben bedrohten Arten Sumpfohreule und Wiesenweihe im Landkreis Ammerland ermöglicht. Die Kooperation von Artenschützern, Landeigentümern bzw. Pächtern sowie der Unteren Naturschutzbehörde gewährleistete den Bruterfolg der Arten.

Sumpfohreule (Foto: Ralf Ehben)
Sumpfohreule (Foto: Ralf Ehben)
Wiesenweihe (Foto: Ralf Ehben)
Wiesenweihe (Foto: Ralf Ehben)

Wanderfalken: Anfang Februar 2021 montierten wir einen Wanderfalken-Nistkasten in 61 m Höhe an einem Ziegelei-Schornstein. Ein Wanderfalken-Paar hat diesen Kasten sofort besetzt. Das Brutpaar hatte sowohl 2021 als auch 2022 Bruterfolg und zog drei bzw. zwei Junge auf. 2023 wurden leider keine Jungvögel beobachtet. Relativ zeitnah soll der Kasten kontrolliert und gesäubert werden.


Betreuung von Nistkästen: Im Herbst ist die Zeit der Reinigung der aufgehängten Nistkästen. Neben den Nistkästen in den eigenen Gärten der Mitglieder und der Nisthilfen auf der Pachtfläche in Ekern, werden auch die Kästen im Park der Gärten sowie im Bereich des Golfclubs Bad Zwischenahn betreut (Bingo-Projekt). Es werden nicht nur Nisthilfen für die verschiedenen Vogelarten kontrolliert, sondern auch Kästen für Fledermäuse.

 

Trauerschnäpper / Foto: Ralf Ehben
Trauerschnäpper / Foto: Ralf Ehben

Grünlandprojekt in Ekern: Die von uns seit 2021 gepachteten Grünlandflächen bei Ekern wurden um junge Margeriten, Taubenkropf-Leimkraut und Sumpfschafgarben aus dem Projekt 'Bunte Wiesen' bereichert. Die Grünlandflächen werden extensiv beweidet und kleinflächig gemäht.

 

Um den Artenbestand von Brutvögeln und Fledermäusen auf der Fläche zu verbessern, wurden Nistkästen an den Gehölzen angebracht (gefördert von der Bingo-Umweltstiftung). Gezielt wurde auch die Artenvielfalt der Pflanzen erhöht und die Lebensbedingungen für Insekten verbessert.

Schwarzkehlchen / Foto: Ralf Ehben
Schwarzkehlchen / Foto: Ralf Ehben

Die Kontrollen erbrachten erfreuliche Ergebnisse. Nicht nur die üblichen Arten wie Meisen, Stare und Sperlinge nutzten die Bruthilfen, auch die Brut von Gartenrotschwanz und Grauschnäpper konnte nachgewiesen werden. 2023 hat auch die Hohltaube die Nistkästen angenommen und die Zielart Trauerschnäpper (Rote Liste Art, Kategorie 'Gefährdet') hat erfolgreich gebrütet. Darüber hinaus brütete erneut ein Paar des Schwarzkehlchens im Randstreifen des Geländes.

 

Auch hat sich die Fläche durch die partielle Beweidung und die Schaffung einer mehrjährigen Blühwiese äußerst positiv entwickelt und für eine größere Artenvielfalt gesorgt; insbesondere profitieren die Insekten und Pflanzengesellschaften von diesen Pflegemaßnahmen auf der Pachtfläche.

 

Feuerfalter auf Reinfarn (Foto: Ralf Ehben)
Feuerfalter auf Reinfarn (Foto: Ralf Ehben)
Rösels Beißschrecke (Foto: Ralf Ehben)
Rösels Beißschrecke (Foto: Ralf Ehben)

Gänsesäger (Foto: Ralf Ehben)
Gänsesäger (Foto: Ralf Ehben)

Wasservogelzählung: Jeweils den ersten Sonntag jeden Monats werden von der Gruppe Wasservogelzählungen auf dem Zwischenahner Meer durchgeführt. Dabei stellen wir sowohl Brutvögel als auch Wintergäste und Durchzügler fest. Mit etwas Glück sind zuweilen auch alle drei in Europa vorkommenden Sägerarten zu beobachten, wobei das Zwischenahner Meer für den Gänsesäger sogar ein Rastgebiet von Regionaler Bedeutung ist.

 

Immer wieder spannend sind die Beobachtungen zum Fischadler und zum Seeadler. Ein adulter Seeadler hat sich dieses Jahr regelmäßig in der Kormorankolonie im Naturschutzgebiet Stamers Hoop aufgehalten. Deswegen war die Kolonie zeitweise nur mit wenigen Individuen besetzt und die meisten Nester wurden verlassen.

 

Mittelsäger vs. Gänsesäger (Foto: Ralf Ehben)
Mittelsäger vs. Gänsesäger (Foto: Ralf Ehben)
Zwergsäger (Foto: Ralf Ehben)
Zwergsäger (Foto: Ralf Ehben)

Kiebitz (Foto: Ralf Ehben)
Kiebitz (Foto: Ralf Ehben)

Wiesenvögel: Seit 2018 werden von uns jährlich in den Monaten März bis Juni die Brutpaare des Kiebitzes und der Feldlerche im Gebiet der Gemeinde Bad Zwischenahn kartiert. Nebenbei haben wir noch Vorkommen der Uferschnepfe und des Großen Brachvogels mit in unsere Bestandsaufnahme aufgenommen.

 

Kiebitz und Feldlerche sind Arten, die in letzter Zeit durch einen massiven Rückgang gekennzeichnet sind. Beide Arten sind leicht in den Monaten März bis Juni in der Wiesen- und Ackerlandschaft zu entdecken.

Im Frühjahr 2023 entdeckten wir 81 Brutpaare vom Kiebitz, acht der Feldlerche und fünf des Großen Brachvogels. Insbesondere bei den Feldlerchen und den Großen Brachvögeln brüten im Gemeindegebiet deutlich zu wenig Paare, ein alarmierendes Zeichen. Auf mögliche Probleme für die zwischen Birkenweg und Kleefelder Weg brütenden Wiesenvögel haben wir bei den Plangenehmigungsverfahren der Fahrradstraße zwischen Bad Zwischenahn und Oldenburg und der TenneT-Hochspannungsleitung hingewiesen. 

Feldlerchen-Männchen (Foto: Ralf Ehben)
Feldlerchen-Männchen (Foto: Ralf Ehben)
Brachvogel (Foto: Ralf Ehben)
Brachvogel (Foto: Ralf Ehben)

Foto: NABU/H.-J. Festerling
Foto: NABU/H.-J. Festerling

Schleiereulen: Der NABU kümmert sich im gesamten Oldenburger Land intensiv um Schleiereulen. Seit 2023 betreut Erwin Gertje die 152 Kästen im Ammerland und zählte bei den Kontrollen 303 junge Schleiereulen.

 

Gewölleuntersuchungen durch einen Spezialisten ergaben sichere Hinweise auf Vorkommen der Schabrackenspitzmaus im Ammerland.