Bis in die Puppen!

Hilfe für Schmetterlingsraupen

Raupe des Aurorafalters (Foto: Helge May)
Raupe des Aurorafalters (Foto: Helge May)

Schmetterlingsraupen fressen Brennnesseln, so die gängige Meinung in der Bevölkerung. Dass bei weitem nicht alle Schmetterlingsarten, sondern eher nur ein Bruchteil von ihnen an Brennnesseln fressen, ist vielen nicht bewusst.

 

So fressen die Raupen der unterschiedlichen Arten an Gräsern, Einjährigen, Stauden, aber auch an den Blättern von Sträuchern und Bäumen. Jede Art hat ihre ganz spezifischen Futterpflanzen. Einige Arten fressen sogar nur an einer einzigen Pflanzenart!

 

Die Artenvielfalt spiegelt sich also in den Bedürfnissen der Raupen wieder. Mit rund 3.600 Arten in Deutschland ist die Gruppe der Schmetterlinge eine sehr artenreiche. Schmetterlinge nehmen relevante Aufgaben in den jeweiligen Ökosystemen wahr: So sind sie wichtige Bestäuber, die für den Erhalt der floristischen Artenvielfalt unerlässlich sind. Weiterhin sind sowohl Falter als auch Raupen Nahrung für andere Tiere wie etwa Vögel und Fledermäuse.

 

Tagpfauenauge (Foto: Kerstin Kleinke)
Tagpfauenauge (Foto: Kerstin Kleinke)

Doch Schmetterlinge sind bedroht. Sie leiden zum einen, wie viele andere Blütenbesucher auch, unter der industriellen Landwirtschaft: In der ausgeräumten Landschaft, wo Monokulturen wie Mais vorherrschen, wird das Angebot an geeigneten Futterpflanzen immer geringer, Schmetterlinge finden hier ihre artspezifischen Raupenfutterpflanzen zur Eiablage nicht mehr. Pestizide stellen eine weitere Gefahr dar.

 

Städte und Dörfer hingegen haben ein überraschend hohes Potential zur Sicherung der Biodiversität. Die Sichtweise von Stadt als naturfernem und Land als naturnahem Raum ist längst überholt, da immer mehr Arten auch im Siedlungsraum vorkommen. Hier ist das Angebot an Futterpflanzen in öffentlichen Parks und privaten Gärten vielfältig, es werden viel weniger Pestizide eingesetzt als im Bereich der industriellen Landwirtschaft und die kleinräumigere Verzahnung verschiedener Lebensräume bietet mehr Strukturen zur Reproduktion als Monokulturen.

 

Hinweis: Dieses Projekt wurde Ende Februar 2018 abgeschlossen.

Kontakt:

NABU Oldenburger Land e.V.
Schlosswall 15
26122 Oldenburg

Tel.: 0441-25600
mail@nabu-oldenburg.de

Dieses Projekt wird durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert.

 

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