Plan Bee

Lebensräume für Wildbienen in der Stadt

Hummel auf Nektarsuche...
Hummel auf Nektarsuche...

„Summ summ summ,– ist bald alles stumm?“ Diese Frage ist angesichts der aktuellen Entwicklungen in Feld und Flur nicht unberechtigt. Der Schutz von Wildbienen ist heute dringender denn je. Nicht nur die Erhaltung um ihrer Selbst willen, sondern auch ihre Rolle bei der Produktion unserer Nahrungsmittel verlangt mehr Aufmerksamkeit.

 

Der NABU Oldenburger Land half Akteuren wie Kindergärten, Schulen, Kleingartenvereinen, Urban-Gardening-Projekten, Pflegeheimen, aber auch Privatpersonen und Einzelhandel, ihre Außenflächen wildbienenfreundlich zu gestalten. Im Rahmen des Projektes „Plan Bee“ erhielten Sie bei uns Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Blühpflanzen und Anlage von Nisthilfen.

 

Das ursprünglich bis 2015 terminierte Projekt wurde aufgrund des großen Interesses bis Ende Januar 2017 verlängert, wobei die Projektaktionen nicht mehr auf die Stadt Oldenburg beschränkt, sondern auf das gesamte Oldenburger Land ausgeweitet wurden. Als Kooperationspartner sanden uns dabei die vielen ehrenamtlichen NABU-Gruppen der Region zur Verfügung.

Projektbroschüre: Im Rahmen dieses Projektes wurde eine 24-seitige, kostenfrei erhältliche Broschüre erstellt. Dieses Heft ist inzwischen leider vergriffen, steht aber als Download zur Verfügung.

 

Neben Wissenswertem aus dem Leben der Wildbienen finden sich Infos zu wildbienenfreundlichen Gärten, wichtigen Nektarpflanzen, Nishilfen für Wildbienen und vieles mehr...

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Vorher - Nachher: Hier sieht man ganz wunderbar, wie schon auf kleinem Raum aus freudlosem Einheitsgrün ein bienenfreundlicher Blühstreifen wird
Vorher - Nachher: Hier sieht man ganz wunderbar, wie schon auf kleinem Raum aus freudlosem Einheitsgrün ein bienenfreundlicher Blühstreifen wird

Wildbienenprojekt im Kindergarten: Dem evangelischen Kindergarten Von-Berger-Straße blüht etwas! Im Rahmen unseres Wildbienenprojektes "Plan Bee" wurde hier im Herbst 2016 in ein lang gezogenes Beet im Eingangsbereich wildbienenfreundlicher gestaltet.

 

Zunächst wurde die Rabatte eigenständig vom Kindergarten vom eintönigen Bodendecker befreit. Danach fand an einem Vormittag eine Pflanzaktion statt, in die die größeren Kinder des Kindergartens integriert wurden. Neben Ein- und Mehrjährigen wie verschiedenen Malven-Arten, Thymian, Natternkopf und vielen mehr wurden auch Johannis- und Stachelbeersträucher sowie ein Holunder gepflanzt. Um auch den ersten Wildbienenarten im zeitigen Frühjahr Nahrung bieten zu können wurden ebenfalls Blumenzwiebeln von Krokussen, Traubenhyazinthen, Wildtulpen und ähnlichen gesetzt.

Übergabe der Urkunde zum Projekt des Monats (l: Vorstandsvorsitzende Sigrid Rakow, r. Projektleiterin Kristin Böhm)
Übergabe der Urkunde zum Projekt des Monats (l: Vorstandsvorsitzende Sigrid Rakow, r. Projektleiterin Kristin Böhm)

Ehrung - Projekt des Monats! Das Projekt Plan Bee wurde am 21. Juni 2016 durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung zum "Projekt des Monats" gekürt. Bei einer Feier im Oldenburger "Wilhelm 13" wurden die besonderen Leistungen der Projektleiterin Kristin Böhm und der umfassende Projektansatz zum Schutz heimischer Wildbienen hervorgehoben.

 

Vorstandsvorsitzende Sigrid Rakow ehrte mit dieser Auszeichnung und einem damit verbundenen Scheck über 500 Euro Projekt und Projektleitung. Selbstverständlich wird der NABU auch diese Summe für den Naturschutz im Oldenburger Land verwenden.

Mauerbiene und zum Teil besetzte Brutröhren
Mauerbiene und zum Teil besetzte Brutröhren

Infos: Bei dem Begriff "Biene" denken die meisten Menschen an die Honigbiene. Dass es aber in Deutschland mehr als 550 verschiedene Bienen-Arten gibt (und weltweit mehr als 16.000 Arten) ist kaum jemandem bewusst. Auch die Hummeln gehören übrigens zu den Wildbienen. Die fleißigen Insekten haben eine hohe landschaftsökologische Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Obstbäumen, -sträuchern und Gemüsepflanzen.

 

 

Die Hälfte der Arten ist in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Die größte Gefahr für die Blütenbesucher ist die industrielle Landwirtschaft: In der ausgeräumten Landschaft, wo Monokulturen wie Mais vorherrschen, wird das Blütenangebot immer geringer, Wildbienen (und andere Insekten) finden hier keine Nahrung mehr. Pestizide stellen eine weitere Gefährdung dar.

 

Städte hingegen haben ein überraschend hohes Potential zu Sicherung der Biodiversität. Die Sichtweise von Stadt als naturfernem und Land als naturnahem Raum ist längst überholt, da immer mehr Arten auch im Stadtgebiet vorkommen - deshalb: "Plan Bee" als urbane Antwort auf die Verdrängung von Wildbienen auf dem Land!

Ausgewählte Projektaktionen: An dieser Stelle möchten wir ein paar der vielen im Rahmen von Plan Bee erfolgten Aktionen vorstellen.

 

Repair Café: Im Oldenburger Repair Café geht es um das Reparieren von Dingen, damit diese noch weiter genutzt werden können und nicht weggeworfen werden müssen. Daneben wird auch fleißig mit Müll gebastelt und "upgecycelt", denn auch so können wir den Müllberg verkleinern! Im April und Mai wurden aus leeren Konservendosen und anderen Materialresten Nistdosen für Wildbienen gebaut.

Die InSekten-Kirche erstrahlt nun in neuem Glanz
Die InSekten-Kirche erstrahlt nun in neuem Glanz

Wurzelwerk e.V.: Nicht nur Honigbienen sind wichtige Bestäuber für unsere Obst- und Gemüsepflanzen, auch Wildbienen leisten einen erheblichen Beitrag für die Entwicklung unserer Nahrungsmittel und sind daher gern gesehen in Schrebergärten. Deswegen haben wir unsere "InSekten-Kirche" renoviert und noch weitere Nisthilfen gebaut.

 

'Wurzelwerk' ist ein Oldenburger Verein, der einen öffentlichen Gemeinschaftsgarten im Stadtwesten betreibt und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema urbanes Gärtnern macht.

Neubau aus alten Materialien
Neubau aus alten Materialien

Freie Christengemeinde: Auf dem Gelände unserer Kirchengemeinde haben wir bereits viel für Insekten getan! Neben einer vor ein paar Jahren eingesäten Blumenwiese gibt es auch trockene, nährstoffarme Beete mit Thymian, Natternkopf und anderen Pflanzen.

 

Im Rahmen des Projektes haben wir aus alten Holzbalken eine Nistwand für Stechimmen gebaut! In vier Fächern bieten angebohrtes Totholz, Bienenniststeine, Lehm und hohle Pflanzenstängel Nistraum für solitäre Bienen und Wespen. Auf dem begrünten Flachdach ergänzen Dachwurz, Schnittlauch und Co. das Nahrungsangebot auf dem Gelände!

Kontakt:

NABU Oldenburger Land e.V.
Schlosswall 15
26122 Oldenburg

Tel.: 0441-25600
mail@nabu-oldenburg.de

Dieses Projekt wird durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert.