Bisher: Die Meldedaten für die Mauerseglerkartierung (s.u.) werden seit einigen Jahren beständig aktualisiert. Durch ehrenamtliche Kartierer und die Mithilfe der Bürger wurden schon fast 500 Brutplätze exakt erfasst. Da weite Bereiche der Stadt noch nicht genau betrachtet wurden, werden wir in den Jahren 2024-2025 nochmals verstärkt nach Nistplätzen suchen. Dabei sind wir auf eure Mithilfe angewiesen. Wenn ihr Stellen wisst, an denen Mauersegler regelmäßig vorkommen, meldet sie uns gerne über das Formular unten auf der Seite!
2024: In diesem Jahr haben wir die Stadt in Quadranten aufgeteilt, so dass wir konzentrierter nach Nistplätzen suchen können. Natürlich stellen die bisherigen Meldungen, die unten in der Karte stehen, dabei wichtige Ausgangsdaten dar. Wer einzelne Nistplätze melden möchte, tut das bitte unten mit dem Meldeformular. Wer bereit ist, einen oder mehrere Quadranten mit unserer Hilfe zu kartieren, meldet sich am besten direkt bei Manuela Vosskuhl. In diesem neuen Projektabschnitt werden wir durch die Stadt Oldenburg unterstützt - sowohl organisatorisch als auch finanziell.
Unten sind bereits bekannte Mauersegler-Brutplätze und durch den NABU ausgebrachte Nisthilfen in einer Karte einzusehen (Gelb: 2024 bearbeitetes Feld, Blaue Linie: Kernbereich der Kartierung, Grüner Punkt: Brutnachweis 2018-2024, Schwarzer Punt: Nistkasten, bisher unbesetzt)
http://www.gebaeudebrueter.de/index.html
https://www.bund-bremen.net/stadtnatur/artenschutz-am-bau
http://region-hannover.bund.net/themen_und_projekte/artenschutz_an_gebaeuden
https://berlin.nabu.de/stadt-und-natur/lebensraum-haus/index.html
Ansprechpartnerin: Manuela Voßkuhl, vosskuhl@nabu-oldenburg.de
Aktionstag Mauersegler: Am 17. Juli waren wir mit der AG 'Artenschutz am Gebäude' den ganzen Tag mit einem Steiger unterwegs. Ein knappes Dutzend Mithelfende haben sich dafür zusammengefunden.
Zunächst wurden 10 Mauerseglerkästen an Wohngebäuden in der Rüthningstraße angebracht. Dort besteht dringender Brutverdacht und wir wollen den Seglern die Möglichkeit anbieten, eine kleine Kolonie zu bilden.
Die Kästen wurden von den AnwohnerInnen selbst finanziert, die Arbeit wurde vom NABU erbracht und die Kosten für den Steiger hat die Stadt Oldenburg übernommen - eine schöne Kooperation, die von einer prima Versorgung mit Kaffee und Kuchen abgerundet wurde - danke!
Der Aktionstag ging nachmittags mit der Vermessung und Beringung von Jungtieren in Nistkästen weiter, die an der 'Liebfrauenschule' und bei 'Brot und so' hängen. Fast 20 Tiere konnten beringt werden.
Das hat natürlich ein kleines Team von besonders geschulten Leuten gemacht, die eine Lizenz zur Entnahme, Vermessung und Beringung der Mauersegler haben!
Die Erfassung von Jungtieren ist fast die einzige Gelegenheit, um Mauersegler zu beringen. Außer der Brutpflege verbringen sie ja ihr gesamtes Leben in der Luft - man kommt also 'denkbar schlecht' an sie heran...
Abschlussbericht: Hier lässt sich ein Abschlussbericht des Vorgänger-Projektes mit zahlreichen Fotos herunterladen.
Der Mauersegler ist ein Vogel der Extreme: Bis zu zehn Monate im Jahr verbringen die stromlinienförmigen Flieger im Flug. Sie schlafen, fressen und paaren sich in der Luft. Nur wenige Wochen im Jahr landen sie um zu brüten. Als typische Sommergäste sind sie von Mai bis August hoch oben am Himmel unserer Stadt zu beobachten. Meistens hört man nur ihre typischen „srieh srieh“-Rufe und entdeckt die Tiere erst bei genauerem Hinsehen.
Ursprünglich sind Mauersegler Baum- und Felsenbrüter, nutzen jedoch heute als sehr erfolgreiche Kulturfolger meist Hohlräume und Nischen an hohen Hausfassaden. In den letzten Jahren hat dieser 'Stadtvogel' aufgrund von Baumaßnahmen oft unwissentlich einen großen Teil seiner Nistmöglichkeiten verloren und verschwindet zunehmen aus unseren Städten. Die Abstimmung baulicher Maßnahmen auf die Belange des Artenschutzes ist daher in Zukunft unbedingt erforderlich. Weitere Infos dazu...
Darüber hinaus kann dem Mauersegler und auch anderen Gebäudebrütern mit relativ einfachen Mitteln, wie z. B. der Anbringung von Nistkästen, in einer sich dynamisch verändernden Stadt wie Oldenburg geholfen werden weiterhin geeignete Brutplätze zu finden.
Bereits im Jahr 2015 wurden in einem Projekt von der NABU Stadtgruppe Oldenburg Nistkästen bereitgestellt. Dieses Projekt wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert und ist sehr gut von der Bevölkerung unterstützt worden. Vorwiegend an Privathäusern konnten etwa 170 neue Brutplätze durch die Anbringung von Nisthilfen geschaffen werden.
2018 wurde dieses Thema nun weitergeführt und auf öffentliche bzw. gewerbliche Gebäude ausgedehnt. Im Rahmen des Projektes 'Mauersegler in der Öffentlichkeit – Brutkolonien zum Bestaunen' ist in den letzten Jahren bereits an vielen bekannten Oldenburger Gebäuden neuer Brutraum für die gefährdeten Vögel entstanden (u.a. Herbartgymnasium, Liebfrauen-Schule, Oberkirchenrat Ev.-Luth. Kirche, Casablanca, Polizeipräsidium).
Die installierten Kästen zeichnen sich durch Langlebigkeit aus und eignen sich besonders zur nachträglichen Anbringung an Außenfassaden. Sie brauchen bei Mauerseglern im Normalfall nicht gereinigt werden. Im Gegensatz zu anderen Arten wie. z.B. Mehlschwalben bauen Mauersegler ihre Nester aus wenig bis keinem Material und es kommt daher in der Regel auch zu keinen Verschmutzungen an den Außenfassaden der Gebäude. Da sie gerne in Kolonien brüten wurden je Gebäude mehrere Nistkästen angebracht.